Unser Magazin

Hintergründe, Neues, Interessantes

Löwenbrunnen, Lern- und Gedenkort Jawne, Erich-Klibansky-Platz

Kölner Orte, Löwenbrunnen

Der kleine, ruhige Platz mit dem Löwenbrunnen am Lern- und Gedenkort Jawne ist ein etwas versteckter Ort in der Innenstadt. Selbst manche Kölner*innen kennen ihn noch nicht. Hier befanden sich die Schulhöfe der Volksschule Moriah und der Jawne, das „Private jüdische Reform-Realgymnasium mit Realschule für Knaben und Mädchen“. Die Jawne war damals das erste und einzige jüdische Gymnasium im Rheinland. Der Löwenbrunnen erinnert an die 1.100 ermordeten jüdischen Kinder aus Köln. Hermann Gurfinkel, ein ehemaliger Schüler der Jawne, schuf die Figur des Löwen. Der Löwe gilt als Symbol für das jüdische Volk.

Der Lern- und Gedenkort wird vom Förderverein Lern- und Gedenkort Jawne e.V. getragen, heute eine wichtige Institution in der Stadt sowie gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in Köln. Es finden dort Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar und zum 9. November statt sowie Ausstellungen, Kulturveranstaltungen. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Bildungsarbeit. Die Projekttage in der Jawne sind für eine Reihe Kölner Schulen ein wichtiger Baustein im Schuljahr.

Der Platz wurde im Übrigen nach Dr. Erich Klibansky benannt, dem Direktor der Jawne. Er organisierte die Kindertransporte nach England und konnte so 130 Schülerinnen und Schüler retten, bevor er selbst, seine Frau Meta und ihre drei Söhne am 20. Juli 1942 deportiert und im Wald von Maly Trostinez (in der Nähe von Minsk) ermordet wurden. Die Familie Klibansky lebte in der Volksgartenstraße 10 in der Kölner Südstadt. Stolpersteine erinnern heute dort an sie.

 

Bild:

Peter Veil