ist ein etwas versteckter Ort in der Innenstadt, den auch viele Kölner*innen noch nicht kennen. Hier befanden sich die Schulhöfe der Volksschule Moriah und der Jawne ab 1919. Die Jawne war damals das erste und einzige jüdische Gymnasium im Rheinland.
Heute ist dieser historische Ort ein Ort des Lernens, der Kultur und der Begegnung. Er wird getragen vom Lern- und Gedenkort Jawne e.V. In den galerieartigen Räumlichkeiten der Jawne kann man sich die Dauerausstellung „Die Kinder auf dem Schulhof nebenan. Zur Geschichte der Jawne 1919–1942« ansehen. Außerdem bietet der Verein Workshops für Schulklassen und interessierte Gruppen an. In Abständen finden Lesungen und Konzerte statt. Der kleine Verein wirkt jedoch nicht nur in die Stadtgesellschaft hinein. Die Vereinsmitglieder halten auch Kontakt zu den überlebenden ehemaligen Schüler*innen und ihren Nachkommen, die heute in Großbritannien, den USA, Israel, Kanada und anderen Ländern leben. Die Jawne ist damit auch ein wichtiger Kontaktpunkt für jüdische Familien, die einmal Wurzeln in Köln hatten.
Auf dem kleinen Platz vor der Jawne befindet sich der Löwenbrunnen, der an die 1.100 jüdischen Kinder aus Köln erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Hermann Gurfinkel, ein ehemaliger Schüler der Jawne, schuf die Figur des Löwen. Der Löwe gilt als Symbol für das jüdische Volk.
Die Jawne ist ein historischer Ort, per se wichtig für die Stadt, ein lokaler Bezugspunkt, der Geschichten Raum gibt. Dank einiger weniger engagierter Vereinsmitglieder ist sie zu einer Institution geworden ist.
Bild:
Peter Veil