Weiß-blau-orange – wer in Israel unterwegs war, hat dieses Zeichen sicher schon mal gesehen. Es markiert den Shvil Israel, den Fernwanderweg, der einmal quer durch Israel geht. Lea Hößl hat sich im März 2022 in Eilat auf den Weg gemacht, um Israel zu Fuß zu durchqueren. Allein, mit dem Zelt und nur dem allernötigsten auf dem Rücken, hat sie das Land, welches sie von früheren Reisen bereits kannte, nochmal einmal ganz anders erlebt und kennengelernt.
Ihr Bericht im Jawne-Salon, zum Auftakt des Jahres 2025, stieß auf großes Interesse. Über ihre Erlebnisse zu berichten war nie der Plan, die Reise allein ein persönliches Projekt. Um so größer die Freude, dass sie für den Jawne Salon wieder eingetaucht ist, in ihre Wandernotizen und den Fundus an persönlichen Bildern. Und so wurde auch dieser Salon wieder zu einem ganz besonderen. In ihrem Vortrag erzählt sie von 2,5 Monaten voller Eindrücke, Erlebnisse und unglaublich bewegenden und schönen Begegnungen mit Menschen sowie einzigartiger Landschaft und wunderschöner Natur. Neben weiten Wüstenlandschaften, Kratern und Schluchten, durchwandert Lea Hößl grüne Wiesen, Flussläufe und Weinanbaugebiete.
Die Reise ist auch ein Abenteuer, denn in den Weiten der Wüste fehlt jeder Infrastruktur. Wasser ist ein überlebenswichtiges, besonders wertvolles Gut und muss ebenso organisiert, wie auch ein sicher Schlafplatz gefunden werden. In der Wüste herrscht tagsüber drückende Hitze, nachts sinken die Temperaturen teilweise unter den Gefrierpunkt. Die Menschen begegnen Lea mit großer Gastfreundschaft, Vertrauen und Offenheit. „Trail Angel“, Menschen, die entlang des Israel Trail wohnen, bieten Übernachtungsmöglichkeiten und unterstützen mit dem, was sie geben können. Hilfsbereitschaft und Offenheit der Menschen sind beispielhaft. Lea lässt sich ein, begegnet dem Land, den Menschen und der Natur mit Respekt und Neugier. Sehr willkommen habe sie sich gefühlt, aufgenommen und sicher, erzählt sie. Auch die Bilder machen Lust, sich selbst einmal auf den Weg zu machen. Next year auf dem Shvil Israel?! Es muss ja nicht der ganze Fernwanderweg sein.
Die Gäste des Jawne Salons danken Lea mit einem langen Applause. „Das hat gutgetan“ – sagt am Ende ein langjährig engagiertes Mitglied des Jawne Vereins. Es ist spürbar positive Energie entstanden in einer Zeit, die herausfordernd ist und für viele Menschen schwierig.
Am Ende spricht Lea noch über das von ihr für den Salon ausgewählte Spendenprojekt die „tribe of nova foundation„. Sie wird auch ihr Honorar dieser Organisation spenden, die unmittelbar nach dem 7. Oktober von Überlebenden des Nova Festivals gegründet wurde. Die Spenden kommen Überlebenden des Festivals sowie deren Angehörigen direkt zu Gute.
Die nächste Folge des Jawne Salon, einem Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne und Judaica Cologne, findet am 23. März 2025 um 11 Uhr im Lern- und Gedenkort Jawne statt. Der Musiker Michael Godort wird mit seinem Programm „Die tausend Gesichter der Gitarre“ zu Gast und im Salon-Gespräch sein.
Wer mehr wissen will und Bildnachweis
Lea Hößl, Peter Veil