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Chag Pessach Samech – Ein fröhliches Pessach!

Meilensteine, Pessach

und habt eine gute Zeit im Kreise Eurer Lieben!

Pessach erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und damit der Befreiung aus der Sklaverei. Dem Fest kommt eine besondere Rolle zu, denn es sorgt seit jeher für die Bindung jüdischer Menschen an das Judentum. Es wird auch von wenig religiösen und säkularen Juden gefeiert. Traditionell wird Pessach im Kreise der Familie begangen und mit der Lesung der Pessach-Hagadah eröffnet. Geschichte bleibt dadurch lebendig, verbindet Familien und wird an nachfolgende Generationen weitergegeben. Die Hagadah gilt als meistverbreiteter religiöser Text der Jüdinnen und Juden weltweit (Dalia Marx). Sie ist im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu geschrieben, ergänzt, kommentiert und übersetzt worden.

Ein besonderes Dokument und Zeugnis jüdischen Lebens in Köln ist die Hagadah von Isaak Offenbach (1838), dem Vater des weltberühmten Komponisten Jacques Offenbach. Eine Originalausgabe wird im jüdischen Museum Miqua zu sehen sein. Der Greven Verlag hat die Hagadah als ein außergewöhnlich gestaltetes Buch herausgebracht. Es erhält neben dem hochwertigen Reprint des Originals, eine Einführung der Judaistin Dr. Christiane Twiehaus. Dr. Thomas Otten und Prof. Dr. Jürgen Wilhelm sind die Herausgeber.

Isaak Offenbach leistete mit seiner Hagadah im Übrigen einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Liturgie. Er übersetzte die Geschichte, brachte sie zweisprachig in Hebräisch – Deutsch heraus. Außerdem ergänzte Offenbach den Text um zeitgemäße Erläuterungen, rituelle Anweisungen und Lieder. Ihm ging es darum, jüdischen Familien das Fest mit seinen Ritualen und Traditionen leichter zugänglich zu machen.